- Kartätsche
- Schrotladung der Artillerie
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Kar|tät|sche 〈f. 19; veraltet〉 dünnwandiges Hohlgeschoss, das, mit Bleikugeln gefüllt, aus Geschützen gegen einen feindlichen Angriff auf kürzeste Entfernung gefeuert wurde; →a. Kardätsche [<ital. cartoccio „kleine Krämertüte“; zu lat. charta „Papier“; → Karte, Kartusche]* * *
Kar|tät|sche, die; -, -n [unter Einfluss von älter engl. cartage < ital. cartaccia = grobes Papier, cartoccio = Tüte, Flintenpatrone]:1. (früher) mit Bleikugeln gefülltes (auf kurze Entfernungen verwendetes) Artilleriegeschoss.2. (Bauw.) [schmales] Brett mit Handgriff zum Verreiben des Putzes.* * *
Kartätsche[unter Einfluss von älter englisch cartage aus italienisch cartaccia »grobes Papier«, von cartoccio »Tüte«, »Flintenpatrone«] die, -/-n, mit einer größeren Anzahl kleinerer Kugeln gefülltes Artilleriegeschoss, das früher v. a. zur Bekämpfung ungedeckter lebender Ziele (gegnerische Infanterie und Kavallerie) auf Nahdistanz (300-600 m) eingesetzt wurde. - Bereits um 1450 kannte man den »Hagel« (auch Hagel- oder Igelschuss), bei dem gehacktes Eisen oder Blei, Nägel, Steine, Kugeln u. Ä. zusammen in das Geschützrohr geladen und mit einem Schuss verfeuert wurden; mit den sich von der Rohrmündung ab verteilenden Kleingeschossen ließ sich eine erhebliche Streuwirkung erzielen. Seit dem 16. Jahrhundert wurden die einzelnen Kleingeschosse in einem Kartätschengeschoss vereinigt. Der Gasdruck der Treibladung zerstörte die Hülle der Kartätsche bereits im Rohr und schleuderte den Kartätscheinhalt (nun in der Regel Eisenvollkugeln) im Streuschuss gegen das Ziel. Im 17. Jahrhundert wurden Kartätschen mit metallener Hülle eingeführt (Büchsenkartätschen). Im 19. Jahrhundert ersetzte man die Kartätsche durch das Schrapnell.* * *
Universal-Lexikon. 2012.