Kartätsche

Kartätsche
Schrotladung der Artillerie

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Kar|tät|sche 〈f. 19; veraltetdünnwandiges Hohlgeschoss, das, mit Bleikugeln gefüllt, aus Geschützen gegen einen feindlichen Angriff auf kürzeste Entfernung gefeuert wurde; →a. Kardätsche [<ital. cartoccio „kleine Krämertüte“; zu lat. charta „Papier“; → Karte, Kartusche]

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Kar|tät|sche, die; -, -n [unter Einfluss von älter engl. cartage < ital. cartaccia = grobes Papier, cartoccio = Tüte, Flintenpatrone]:
1. (früher) mit Bleikugeln gefülltes (auf kurze Entfernungen verwendetes) Artilleriegeschoss.
2. (Bauw.) [schmales] Brett mit Handgriff zum Verreiben des Putzes.

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Kartätsche
 
[unter Einfluss von älter englisch cartage aus italienisch cartaccia »grobes Papier«, von cartoccio »Tüte«, »Flintenpatrone«] die, -/-n, mit einer größeren Anzahl kleinerer Kugeln gefülltes Artilleriegeschoss, das früher v. a. zur Bekämpfung ungedeckter lebender Ziele (gegnerische Infanterie und Kavallerie) auf Nahdistanz (300-600 m) eingesetzt wurde. - Bereits um 1450 kannte man den »Hagel« (auch Hagel- oder Igelschuss), bei dem gehacktes Eisen oder Blei, Nägel, Steine, Kugeln u. Ä. zusammen in das Geschützrohr geladen und mit einem Schuss verfeuert wurden; mit den sich von der Rohrmündung ab verteilenden Kleingeschossen ließ sich eine erhebliche Streuwirkung erzielen. Seit dem 16. Jahrhundert wurden die einzelnen Kleingeschosse in einem Kartätschengeschoss vereinigt. Der Gasdruck der Treibladung zerstörte die Hülle der Kartätsche bereits im Rohr und schleuderte den Kartätscheinhalt (nun in der Regel Eisenvollkugeln) im Streuschuss gegen das Ziel. Im 17. Jahrhundert wurden Kartätschen mit metallener Hülle eingeführt (Büchsenkartätschen). Im 19. Jahrhundert ersetzte man die Kartätsche durch das Schrapnell.
 

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Kar|tät|sche, die; -, -n [unter Einfluss von älter engl. cartage < ital. cartaccia = grobes Papier, cartoccio = Tüte, Flintenpatrone]: 1. (früher) mit Bleikugeln gefülltes (auf kurze Entfernungen verwendetes) Artilleriegeschoss. 2. (Bauw.) [schmales] Brett mit Handgriff zum Verreiben des Putzes.

Universal-Lexikon. 2012.

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Synonyme:

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  • Kartätsche — Kartätsche, Artilleriegeschoß, das aus einer mit Kugeln gefüllten, zylindrischen Blechbüchse, die an den Enden mit Treibscheiben geschlossen ist, besteht. Anzahl und Gewicht der Kugeln richten sich nach dem Kaliber. Schon bei den ersten… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Kartätsche [1] — Kartätsche, ein 2,5 m langes Reibebrett zum Abreiben größerer geputzter Mauerflächen, das von zwei Arbeitern bedient wird. Kleinere 0,6–0,8 m lange Kartätschen können auch von einem Arbeiter gehandhabt werden. L. v. Willmann …   Lexikon der gesamten Technik

  • Kartätsche [2] — Kartätsche, s. Munition …   Lexikon der gesamten Technik

  • Kartätsche — (vom ital. cartoccio, »Tüte«), früher Hagelgeschoß genannt, Artilleriegeschoß, bestehend aus kleinen in einem Beutel (Beutel K.) oder neuerdings in einer Blechbüchse (Büchsen K.) vereinigten Kugeln; eine hölzerne Scheibe, der Kartätschspiegel,… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Kartätsche — Sf ein Artilleriegeschoß per. Wortschatz arch. (17. Jh.) Entlehnung. Entlehnt aus it. cartoccio m. Tüte, Zylinder, Kartusche , aus it. cartaccia grobes Papier , zu it. carta Papier , aus l. charta (Karte). So benannt, da es sich um ein Geschoß… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Kartätsche — ↑ Kartusche …   Das Herkunftswörterbuch

  • Kartätsche — Die Kartätsche (von frz. cartouche, letztlich von ital. carta, Papier) ist eine Artilleriemunition, siehe Kartätsche (Munition), ein Geschütz, siehe Kartätschgeschütz, ein großdimensioniertes Reibebrett bzw. Abziehlehre für den beidhändigen… …   Deutsch Wikipedia

  • Kartätsche (Munition) — Britische Büchsenkartätsche aus dem Ersten Weltkrieg In der Waffentechnik bezeichnet man als Kartätsche eine Schrotladung der Artillerie. Inhaltsverzeichnis 1 E …   Deutsch Wikipedia

  • Kartätsche (1), die — 1. Die Kartätsche, ein Wollkamm, S. Kardätsche …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Kartätsche (2), die — 2. Die Kartätsche, plur. die n, in der Geschützkunst, eine mit Kugeln, Ketten, Nägeln u.s.f. gefüllte Patrone von starkem Papier, Zwillich oder Blech, welche aus großen Kanonen geschossen wird. Mit Kartätschen feuern. Ein heftiges… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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